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Die Offenbarung des Vaters

von T. Austin-Sparks

Zuerst veröffentlicht in den Zeitschriften "A Witness and A Testimony", Nov-Dez 1971, Vol. 49-6. Originaltitel: "The Revelation of the Father". (Übersetzt von Manfred Haller)

Schriftlesung: Johannes 16,1-17,26.

Ich möchte, dass ihr euer Auge aufs Neue auf dieses Gebet richtet: «Er sagte, Vater... O Vater..., Ich komme zu dir. Heiliger Vater, bewahre sie... wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin... Vater, was du mir gegeben hast... O gerechter Vater.»

«Ich habe deinen Namen geoffenbart… Ich habe ihnen... deinen Namen zu erkennen gegeben», und es ist ganz offensichtlich, aus diesem Kapitel und aus dem Ganzen dieses Evangeliums, dass der Name, den der Herr Jesus geoffenbart und bekannt gemacht hat, «Vater» war.

Das mag keinen großen Eindruck auf uns machen, sehr wohl aber beeindruckte es die Menschen Seiner Zeit, denn mit dem Herrn Jesus kam eine Offenbarung von Gott auf, die nicht weniger als revolutionär war. Geht ins Alte Testament zurück und betrachtet die Manifestationen von Gott in den Namen und Titeln, die Ihm dort verliehen wurden. Es sind viele, und sie sind allesamt wunderbar, sehr groß und auch sehr herrlich, aber sie sind gewöhnlich auch sehr distanziert, und sie versetzen Ihn in eine heilige und Furcht einflößende Position. Dort ist er in sich selbst der Unnahbare, dessen Gegenwart oft Furcht , ja, sogar Schrecken erregte. Auch wenn es etwas vorfiel, das einer Annäherung von Seiten Gottes an nächsten kam, selbst bei solch seltsamen Formen der Manifestation, die man «Theophanien» nennt, wo diejenigen, die so heimgesucht wurden, zuerst glaubten, es handle sich um einen Menschen, und ihnen erst nachher klar wurde, dass es der Herr war, schrieen die Leute laut auf vor Furcht und Schrecken. Und selbst zu Moses, der doch ein solch geehrter, hervorragender, treuer, hingegebener Diener war, sagte der Herr: «Der Mensch kann mich nicht sehen und am Leben bleiben» (Ex. 33,20). Als ein Mann mit Jakob rang und danach fort ging, rief Jakob aus: «Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen und doch ist mein leben bewahrt worden» (Gen. 32,30).Für ihn war dies etwas äußerst Wunderbares! Natürlich hat er nur die verhüllte Gottheit gesehen – der verhüllte Gott war in Menschengestalt gekommen – aber dennoch, Jakob merkte, dass es der Herr war, und das Wunderbare war, dass sein Leben in ihm ganz blieb.

Als der Herr Jesus in diese Welt kam, brachte er eine vollständig revolutionäre Offenbarung von Gott mit sich, und das eine Wort, das mehr als jedes andere über seine Lippen kam, war «Vater» - «Mein Vater», «der Vater».

Dieses 17. Kapitel des Johannesevangeliums ist, wie ihr sehen könnt, der Höhepunkt und die Summe all dessen, was im Leben des Herrn Jesus und hinsichtlich der Manifestation des Sohnes Gottes mit all Seinen Werken und Worten voraus gegangen ist. Das Ende ist gekommen, denn ihr stellt fest, dass das nächste Kapitel so beginnt: «Als Jesus diese Worte gesprochen hatte, ging Er mit Seinen Jüngern fort über den Bach Kidron, wo sich ein Garten befand» (Johannes 18,1). Dann wurden die Schlussereignisse seines Erdenlebens eingeleitet, und schließlich folgte zum Abschluss das Kreuz. So stellt dieses Gebet die Zusammenfassung von allem dar, was Jesus betraf. Er fasst den eigentlich Zweck zusammen, zu dem Er in diese Welt gekommen ist, die Bedeutung seines ganzen Lehrens und Wirkens, die Bedeutung dessen, dass Er hier in dieser Welt gewesen ist, und Er nimmt das alles in ein einziges, wunderbares Wort bzw. einen Namen hinein: «Vater». Er sagt damit: «Ich habe das getan, wofür ich gekommen bin. Ich bin gekommen, um Deinen Namen zu offenbaren». Beachtet die Art und Weise, wie Er es sagt. Er war nicht gekommen, um den Menschen ein Dogma, eine Wahrheit oder eine Lehre über die Vaterschaft Gottes zu geben, etwa als Thema oder Gegenstand. Er sagte: «Ich habe ... geoffenbart», oder, für unseren Zweck könntet ihr auch das Wort «Ich demonstrierte» verwenden. Es besteht ein gewaltiger Unterschied zwischen einem Dozent und einem Demonstrierer. «Offenbaren» ist etwas sehr Praktisches; es ist mehr als Worte oder Lehre, denn es zeigt auf lebendige Weise die Sache, die ihr zu begreifen oder verstehen begehrt.

Und so wurde diese Angelegenheit des Vater-Gottes in einer Person manifestiert. Die Person selbst war die Manifestation. Wenn ihr Ihn betrachtet, Ihm zuhört, Ihn aufmerksam beobachtet, dann gibt es nur eine Schlussfolgerung, die ihr ziehen könnt, bzw. die ihr ziehen solltet: «Genau so ist Gott!»

Ob es sich um die kleinen Kinder handelt, auf die Er Seine Hände legt und sie segnet, indem Er sie an sich zieht; oder um irgend eines der vielen Dinge, die Er tat in Form von Heilungen, Trost oder Wiederherstellung; oder um irgend eines der wunderbaren Dinge, die Er in Form von Gleichnissen sagte – unsere Schlussfolgerung sollte sein: «Genau so ist Gott!» Es ist ein Ausdruck Gottes als Vater, und der Herr Jesus selbst ist die Manifestation des Vaters.

Nun, brecht das Ganze auf und geht unmittelbar zum Anfang der Geschichte zurück, wie die Bibel sie uns berichtet, und diese Vorstellung ist bereits ganz am Anfang vorhanden. Was war das für ein Konzept, mit dem die Bibel beginnt, als Gott Seine schöpferischen Aktivitäten vollendet hatte und Seinen Menschen und die Frau dieses Menschen gewonnen hatte? Es war eine Familie. Das Konzept einer Familie bestand schon ganz am Anfang, und in Gottes Vorstellung war es einen Familie von Seinen eigenen Kindern. Er wollte eine Familie von Kindern «nach Seinem Bild und nach Seinem Gleichnis», also wie Er selbst war, und Er hatte Sein Herz daran gehängt. Dort, am Anfang, sagt Er: «Seid fruchtbar und vermehrt euch!» (Genesis 1,22), und dahinter steckt Gottes Vorstellung und Wunsch, eine eigene Familie zu haben.

Habt ihr gemerkt, dass es in der zweiten Phase der Bibel, also in derjenigen der Patriarchen, die Familie ist, die der dominante und charakteristische Gesichtspunkt darstellt? «Patriarch» ist ein biblisches Wort, wie ihr wisst, aber wisst ihr auch, was es bedeutet? Es bedeutet schlicht «das Haupt der Familie». Vielleicht habt ihr nicht daran gedacht, wenn ihr Noah, Moses und Abraham betrachtet und sie bei diesem hoch klingenden Namen «Patriarchen» genannt habt. Doch gerade durch diese lange und sehr reiche Phase der Entwicklung der biblischen Geschichte hindurch liegt, tief eingebettet, diese Vorstellung der Familie vor. Und in den patriarchalen Familien war nicht nur der Vater das Haupt des ganzen Haushaltes. Der älteste Sohn war ebenfalls der Priester der Familie, vereint mit dem Vater. Väter und Söhne war die göttliche Idee, und wenn ihr wollt, könnt ihr das in die Einzahl setzen, denn ihr blickt gerade auf Johannes 17 hin.

Und wenn ihr in der biblischen Geschichte noch weiter voranschreitet und zu jenem Teil des Alten Testamentes kommt, der sich mit den Königen, mit der Monarchie, befasst, hat es euch die Tatsache nicht auch schon beeindruckt, dass, wenn jener Zeitabschnitt seinen Höhepunkt unter David und Salomo erreicht, schon das reine Konzept und die Vorstellung der Monarchie, der Regierung und Herrschaftsausübung, eines Königreichs sich in Vater und Sohn, in David und Salomo, verkörpert? Das war der Gipfel der Monarchie. Und wenn ihr einen Blick sowohl in den alttestamentlichen Bereicht, als auch in die neutestamentlichen Bezugnahmen darauf werft, dann könnt ihr feststellen, dass jene Worte, die vom Herrn an David hinsichtlich seines Sohnes Salomo gesprochen wurden: «Ich werde ihm Vater, und er wird mir Sohn sein» (2. Sam. 7,14) im Hebräerbrief aufgegriffen und auf den Herrn Jesus angewandt werden. So blickte Gott durch David und durch Salomo hindurch – nicht nur auf sie – auf seine ewige Vorstellung von einer Familie.

Dann kommt ihr zum nächsten und auch abschließenden Teil des Alten Testaments, zu den Propheten. Und welches ist der Schrei der Propheten? Denn in diesem Abschnitt gibt es einen Schrei, einen Seufzer, ein Stöhnen, ein Wehklagen, einen Geburtsschmerz, und zum größten Teil ist dies der Geist der Propheten. Sie tragen eine Last, es sind Männer mit einer bestimmten Last, einem Schrei, einem Herzweh, Männer, die einen Geburtsschmerz zum Ausdruck bringen. Hört wiederum Jesaja 53!

Aber worum geht es denn da überhaupt? Gott hat seine Familie verloren! Die Familie Israels war zerbrochen und wurde völlig in Stücke gerissen. Sie hat sich von Gott und von Seinem Haus entfernt. Gott wurde genau der Sache beraubt, für die er den Menschen überhaupt geschaffen hatte und auf die Er Seinen ganzen Umgang mit ihnen konzentrierte. In den Propheten erscheint Gott in einem Zustand tiefer Enttäuschen und tiefen Kummers. Hört zum Beispiel Hosea. Da ist eine tiefe Pein im Herzen dieses Propheten, und alles konzentriert sich auf diese Vorstellung einer Familie.

Nun, das überspannt ein großes Stück Geschichte, und natürlich liegt viel mehr als nur dies darin, doch das genügt, um zu zeigen, was in Gottes Herzen ist, worauf Sein Herz gerichtet ist, was Er, in gewisser Hinsicht, in Seinem Umgang mit den Menschen und in der Anordnung der Dinge verborgen hat. Dies war das verborgene Verlange und der verborgene Vorsatz im Herzen Gottes.

Dann kam der Sohn Gottes. Nun geht ihr durchs Neue Testament und registriert die Anzahl von Stellen, in denen «Vater» und «Sohn» in Verbindung mit Gott und dem Herrn Jesus vorkommen. Und dann geht ihr noch einen Schritt weiter und registriert die Anzahl von Stellen, in denen vom Volk Gottes als von Seinen Kindern, Seinen Söhnen, oder als in einer familiären Beziehung zu Ihm stehend die Rede ist - «von Gott gezeugt», «aus Gott geboren», usw. Es ist sehr voll und reich. Wir müssen es bloß immer wieder erwähnen, damit es uns beeindruckt und schließlich über uns herein bricht!

Wir sagten, der Sohn Gottes sei vom Vater gekommen: «Ich bin vom Vater gekommen» (Joh. 16,27). Und weshalb? Nur für diese eine Sache: um diese ganze Geschichte von der Schöpfung an, durch die Zeit der Patriarchen, durch die Monarchie hindurch, durch die Zeit der Propheten hindurch aufzugreifen, und diese eine Angelegenheit für Seinen Vater in Seiner Person zu verwirklichen, um Seinen Vater zufrieden zu stellen. Liebe Freunde, wenn ihr wissen möchtet, was der Herr Jesus meinte, und inwiefern wir davon betroffen sind, als Er sagte: «Ich bin gekommen, um Deinen Willen zu tun», dann war es genau dies, wovon wir sprechen. Der Wille Gottes ist die Familie Gottes, in welcher Er wirklich Gott, der Vater, ist, und in der Sein Sohn wirklich der Sohn ist, der älteste Sohn, «der Erstgeborene unter vielen Brüdern» (Röm. 8,29). Betet ihr darum, den Willen Gottes zu erfahren? Betet ihr, um zu wissen, was Gottes Wille ist? Natürlich könnt ihr das auf alle möglichen Dinge anwenden, aber ihr müsst daran denken, dass der Wille Gottes etwas sehr Umfassendes und Spezifisches ist, und er ist genau das, worüber wir gerade sprechen. Der Sohn kam nicht nur, um vom Vater zu reden, sondern um den Vater zu manifestieren, so dass Er sagen konnte: «Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen» (Joh. 14,9). «Ihr braucht nicht mehr zu sagen: «Zeig uns den Vater» (Joh. 14,8). «Ich habe ihnen Deinen Namen geoffenbart – ich habe sie bewahrt in Deinem Namen». Und, wie wir gesehen haben, nennt Er Ihn allein in diesem Kapitel sechs Mal «Vater« - «O, gerechter Vater ... Heiliger Vater».

Der Herr Jesus ist gekommen, um in Seiner eigenen Person die Offenbarung des Vaters zu vermitteln, und für Gott Seine Familie zu erretten. Jene wunderbaren Worte im ersten Teil des Hebräerbriefes: «Er schämte sich nicht, sie Brüder zu nennen... Ich und die Kinder, die Gott mir gegeben hast... Daher, heilige Brüder, Teilhaber einer himmlischen Berufung» (Hebr. 2,11.13; 3,1) sind die Frucht Seiner erlösenden Aktivität.

Liebe Freunde, es ist etwas Gutes, errettet zu sein, das zu besitzen, was die Erlösung bedeutet, nämlich die Vergebung der Sünden, die Befreiung aus der Knechtschaft, die Sicherheit des ewigen Lebens und all diese Segnungen. Aber haben wir auch genügend zur Kenntnis genommen, dass Er gekommen ist, eine Familie zu erretten, und dass wir als eine Familie errettet wurden? Wir mögen als Einzelne errettet sein, aber Gottes Gedanke, der Gedanke Christi ist es, eine Familie zu erretten.

Was ist eine Familie? Nun, liebe Freunde, wenn ihr eine Familie habt, wie glücklich und zufrieden wärt ihr, wenn jedes eurer Kinder eine Einheit für sich selbst wäre, ein unabhängiges Leben lebte, ohne Rücksicht, Einbezug oder Interesse für irgend ein anderes Glied der Familie? Einfach so und so viele isolierte Einzelne an einem Ort kann man doch wohl kein Zuhause nennen! Wärt ihr glücklich darüber, wenn sie alle davon zögen und sich nie um irgend eines der übrigen Familieglieder kümmerten, sondern einfach für sich blieben? Nun, sie mögen Kinder derselben Eltern sein, doch wenn dies tatsächlich der Fall wäre, würden die Eltern das Gefühl haben, dass die wahre Bedeutung der Elternschaft verloren gegangen ist. Was für Gefühle muss Gott empfinden, über alles und jedes, das etwas anderes ist als ein Familienkonzept und ein Familiengeist unter Seinem Volk!

Wir hören so viel über die Gemeinde, über die Gemeinden und die örtlichen Versammlungen. In der Tat kann uns das recht verleiden, denn es kann alles so technisch aussehen. Doch was für Gedanken hegt Gott hinsichtlich von Gruppen Seines Volkes an irgend einem Ort? Sie sollten eine Repräsentation der Familie sein, wo Seine Vaterschaft ein dominierender Faktor ist, wo Sein Sohn den Platz hat, der Ihm zukommt, und wo alle zusammen eine Einheit (unit) bilden. «Ich bitte... dass sie alle eins sein sollen» (Joh. 17,20-21). Wie denn? «Wie Du, Vater, und ich eins sind». Der Vater offenbart sich selbst im Sohn, und der Sohn manifestiert sich selbst im Vater. Welch vollkommene Einheit besteht doch zwischen diesen beiden! «Damit sie eins sein sollen, wie wir eins sind».

Das Gebet des Herrn Jesus galt, unmittelbar am Ende, als Er ans Kreuz ging, der Familie. Er ging ans Kreuz, um die Familie zu erretten, damit aus Seinem Tod und Seiner Auferstehung hervor viele Söhne geboren werden sollten.

Und es fehlt nicht an Hinweisen darauf, dass am Anfang eine echte Erhörung Seines Gebets eintrat. Vor Golgatha hättet ihr jene zwölf Jünger niemals eine Familie genannt! Ich möchte sagen: «Der Herr bewahre uns vor der Familie, wenn das eine gewesen sein sollte!» Da wurde doch unter einander ständig gestritten, vergönnt, gerangelt und Eifersüchteleien ausgetragen. Doch seht, wie es nachher zuging: «Da stand Petrus auf mit den Elf» (Apg. 2,14). Und dann gibt es da dieses wunderbare 2. Kapitel der Apostelgeschichte, wo sie «alle an einem Ort beisammen waren... sie hatten alles gemeinsam... und nicht einer von ihnen sagte, dass etwas, das er besaß, sein eigen sei» (Apg. 2,1.4; 4,32).

Nun, wir haben etwas von der Familie erreicht, wenn der Heilige Geist Christus an Seinen Platz bringt, und wenn Gott der Vater über allen ist. Paulus hatte einige Vorstellungen davon. Ihr wisst, dass er in seinem Brief an die Epheser zum Vater betete, «nach dem jede Familie im Himmel und auf Erden benannt wird» (Eph. 3,14).

So kam der Herr Jesus in erster Linie dafür, dem Vater die Befriedigung Seines ewigen Verlangens zu sichern, Seine eigene Ambition des Herzens zu realisieren, für Gott eine Familie zu erretten; aber es nicht dabei zu belassen, sondern Seine Familie dazu zu bringen, dass sie in Gottes ewigem Königreich herrscht und regiert. Sie soll die regierende Familie der kommenden Zeitalter sein. Das Mittel, durch das Er diese Welt in dem kommenden Zeitaltern regieren wird, ist diese auf Seinen Thron erhöhte Familie. Das weitaus größere und herrlichere Gegenstück zu David und Salomo ist der Vater und der Sohn. Und dann – um eine andere Wendung aus dem Hebräerbrief zu benutzen - «viele Söhne», die Er zur Herrlichkeit gebracht hat.

Wir können diese Dinge nicht sagen, ohne uns daran zu erinnern, dass die Verwirklichung davon, sowohl was den Teil des Herrn Jesus als auch unseren Teil betrifft, sollte denn der Vater Seine Befriedigung darin finden, eine kostspielige Angelegenheit ist. Sie kommt nur durch Geburtswehen zustande. Es gibt keine Familie ohne Geburtswehen. Gott hat es in die eigentliche Konstitution dieser Schöpfung hinein gelegt, dass die Familie durch Geburtswehen, durch Leiden, ins Dasein tritt. Mit andern Worten, jemand muss bereit sein, sein Leben für die Familie hinzugeben, und genau das hat der Herr Jesus getan. Und, liebe Freunde, wir werden nichts von alledem unter dem Volk Gottes haben, es sei denn, wir sind bereit, dafür zu leiden, unser Leben für es hinzugeben, alle unsere eigenen persönlichen Interessen dafür beiseite zu legen, wirklich eine Menge dranzugeben, damit wir dem Vater das bringen können, woran Er so sehr Sein Herz gehängt hat. Es ist der Weg der Geburtswehen, des Opfers, des Leidens. Dafür wurde Sein Leib gebrochen, damit wir diesen Leib als eine Familie teilen können. Dafür ist Sein Blut geflossen, damit wir – indem wir Sein Blut trinken – gleichsam Sein ausgeschüttetes Leben – als eine Familie dieses eine Leben teilen.

So kommen wir dahin zurück und schließen mit dem, womit wir begonnen haben: mit Seinem Gebet. Was für ein Schrei ist es doch! Was für ein Appell ist es! Oder sollen wir besser sagen: Was für eine Agonie ist es! «Vater, die Welt hat es nicht erkannt ... diese aber haben erkannt ... Vater, wie Du und ich eins sind ... damit sie alle eins seien».

Seid ihr die ganze Zeit über hin- und hergeschwankt und habt euch laufend berichtigen lassen müssen, indem ihr euch fragen musstet: «Will der Herr mir etwas sagen? Irgendwo, irgendwie habe ich diesen Familiengeist, diese Veranlagung zur Familie, verletzt und übertreten, und habe damit den Geist Gottes betrübt, der doch der Geist der Familie (Gottes) ist». Gibt es etwas, das Er zu euch und zu mir sagen will? Inwiefern trifft das auf uns zu? Oder ist es bloß ein nettes, biblisches Thema? Gott bewahre! Es war für Ihn ein Gebetsanliegen, so lasst es auch uns zu einem Gebetsanliegen machen, und zwar zu einem Gebet, das einen ganz praktischen Aspekt haben wird, denn manchmal können wir einen recht langen Weg zurücklegen, bis wir unser eigenes Gebet erhören. Denn diese Sache können wir nicht allein dem Herrn überlassen. Er hat Seinen Teil beigetragen!


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