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Wie es am Anfang war

von T. Austin-Sparks

Kapitel 6 - Die Bedeutung und die Realität der Dinge

Das Buch der Offenbarung - ein Buch, das die veränderten geistlichen Zustände in den ersten nach-apostolischen Tagen enthüllt, und vielleicht prophetisch den Endzeit-Zustand der Gemeinde - redet von bestimmten Verlusten. Vorwurfsvoll benutzt es die Worte: «erste», «die erste Liebe», «die ersten Werke».

Das ist bloß eine andere Art, zu sagen: «Wie es am Anfang war».

Wir versuchen in diesen Betrachtungen einige dieser Veränderungen und Verluste u orten, in der Absicht, Maßnahmen für eine Wiederherstellung hervorzurufen.

Eine weitere offensichtliche Veränderung vom Anfang, besonders in der westlichen Christenheit, wird durch die zwei worte am Kopf dieser Seite angegeben - Bedeutung und Wirklichkeit.

Vielleicht wegen der langen Tradition und Vertrautheit, wegen unserem akzeptierten System und der etablierten Ordnung, oder vielleicht auch wegen einer Übervereinfachung und oberflächlichen Präsentation der Folgen, befinden wir uns in einer Zeit und einem Zustand, da das Christentum weitgehend eine Frage von Dingen ohne deren Bedeutung ist. «Bekehrung» ist etwas Geringeres - wenn nicht etwas anderes - als die Wiedergeburt, als eine neue Schöpfung. Die Taufe ist etwas, das man VORNIMMT, entweder als Teil eines Rituals, als Erfordernis einer Zugehörigkeit, als Komplizenschaft mit einer geforderten Ordnung, als ein Festhalten an bestimmten Teilen der Schrift, oder - höchstens - als Ausdruck eines Verlangens, dem Herrn zu folgen. Der «Abendmahlsgottesdienst», «der Tisch des Herrn», ist fast ganz im selben Bereich angesiedelt und von derselben Natur wie die Taufe. Mitgliedschaft der Gemeinde oder EINER Gemeinde, und des christlichen Werkes sind Dinge, die dabei erwartet werden, und Dinge, die aufrecht erhalten werden müssen.

Wie groß ist doch der Verlust der ungeheuren und fordernden Bedeutung dieser Dinge.

Es ist nicht möglich, irgend einen Teil des Neuen Testamentes zu lesen, ohne sich der Kostspieligkeit bewusst zu werden, die mit IRGEND EINEM Schritt in Beziehung zu Jesus als dem Christus verbunden ist. Schon nur die Überlegung, allenfalls gemeinsame Sache mit ihm zu machen, rief die ernstesten Fragen aufs Tapet. Das Bekenntnis zu ihm und die Taufe hatten tiefe und weitreichende Schwierigkeiten zur Folge. Das Zeugnis für ihn und ihn schon nur in der Welt zu repräsentieren produzierten spontane Schwierigkeiten. Je weiter die Gläubigen und die Diener Christi gingen, desto kostspieliger wurde der Weg. Die Gläubigen, die Gemeinden, hatten schlicht alle Hände voll zu tun, nur um zu bestehen und geistlich um ihr Überleben zu kämpfen. Es ist offensichtlich wahr, selbst in unserer Zeit, dass ihr dort, wo es kostspielig ist, dem Herrn die Treue zu halten - wie in Ostdeutschland, in Russland etc. - die echteste und wahrhaftigste Art von Gläubigen findet. Es ist bekannt, dass einige sich freiwillig entschlossen haben, wieder an solche Orte zurückzukehren und die Leiden zu akzeptieren, nachdem sie die geistliche Armut und Unwirklichkeit der Christen in dem, was «freie Länder» genannt wird, gekostet und gesehen haben. Es ist nicht nötig, hinter den «Eisernen Vorhang» oder den «Bambus-Vorhang», oder in heidnische Länder zu gehen, um Verfolgung kennen zu lernen und dadurch (geistliche) Wirklichkeit zu finden. In solchen Fällen würden Millionen von Christen im Westen sie nie finden.

Äußerste Hingabe an den Herrn ÜBERALL bringt geistliche Bedingungen hervor, welche die Realität prüfen, herausfordern und hervorbringen, und die die wahre Bedeutung von allem herausstellen. Äußerste Hingabe bedeutet die Bereitschaft, sich jeden Aspekt des Lebens vom Herrn diktieren zu lassen und, wenn er uns mit einer Frage oder einer Prüfung konfrontiert, damit hindurch zu gehen, was immer es uns auch kosten mag. Es bedeutet, uns der Sache verpflichtet zu wissen, um die tiefste und vollste Bedeutung jedes Details unseres Christentum kennen zu lernen.

Was meint der Heilige Geist durch die Schrift mit Wiedergeburt, Taufe, Tisch des Herrn, Gemeinschaft, die Gemeinde, Dienst und Bedienung, etc.? In der Tat, was bedeutet es eigentlich, den Heiligen Geist zu HABEN? Es gibt so viel Mutmaßung und für Selbstverständlich-Halten, das schließlich zu Anmaßung ausarten kann - AN Maßung.

Die meisten Christen akzeptieren die Dogmen, die Traditionen und die Vorschriften, doch am Anfang waren es die Folgen, die Bedeutsamkeit und die Bedeutung, welche allem Realität verliehen. Diese Realität schuf einen Ort für eine gesunde Furcht. In unserer Zeit kann das Übertreten oder Ignorieren entscheidender Prinzipien ungestraft durchgehen, und weil die Gerichte Gottes nicht prompt, plötzlich und offensichtlich hereinbrechen, sondern für eine lange Zeitdauer langsam und beinahe nicht wahrnehmbar wirken, wird angenommen - wenn der Gedanke überhaupt auftaucht - es komme nicht darauf an. Es GIBT viele Bedingungen und Situationen, Verwirrungen und Frustrationen, Einschränkungen und Komplikationen, die - würden wir sie nur erkennen - Gerichte SIND. Haben wir vielleicht nicht allzu viel für Selbstverständlich gehalten?

Eines ist sehr klar: Die Apostel und ihre Mitarbeiter trachteten danach, dass die Gläubigen ihr Christentum sehr ernst nahmen, und sie ließen sie in keinem Zweifel über die ernsthaften Konsequenzen, die früher oder später folgen würden, würden sie es nicht tun.

Wir werden einige der erwähnten Dinge auf eine besondere und vollere Weise aufgreifen, aber im Augenblick möchten wir die Betonung auf folgendes legen: dass der Herr nie für etwas Geringeres als für konkrete Wirklichkeit Vorsorge getroffen hat.

Es ist sicher, dass Mühsale über unser Bekenntnis gebracht werden, die uns ertappen werden, und wir werden auf der Dreschtenne getestet werden. Die Jünger verstanden die Folgen der Belehrung des Herrn, als sie fragten: «Herr, sind es wenige, die gerettet werden?»

Dr. Billy Graham hat allen Grund, zu fragen, warum es so ist, warum von all den Tausenden, die eine «Entscheidung» treffen, nur so wenige durchbrechen, und so viele zurückfallen. Die Antwort mag sehr wohl die sein, dass die vollen Konsequenzen und die tiefe Bedeutung dessen, was es BEDEUTET, ein Christ zu sein, nicht allgemein dargeboten werden.

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