von T. Austin-Sparks
Kapitel 2 - Die Gute Nachricht von einem befriedigten Gott
«... nach dem Evangelium der Herrlichkeit des glückseligen Gottes, das mir anvertraut worden ist» (1. Tim. 1,11).
«In Ihm seid auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eurer Errettung, gehört habt - in ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung, der das Unterpfand unseres Erbes ist bis zur Erlösung des Eigentums, zum Lob seiner Herrlichkeit» (Epheser 1,13-14).
«... indem ihr zu jeder Zeit betet mit allem Gebet und Flehen im Geist, und wacht zu diesem Zweck in aller Ausdauer und Fürbitte für alle Heiligen, auch für mich, damit mir das Wort gegeben werde, so oft ich meinen Mund auftue, freimütig das Geheimnis des Evangeliums bekannt zu machen, für das ich ein Botschafter in Ketten bin, damit ich darin freimütig rede, wie ich reden soll» (Eph. 6,18-19).
«Da bedeckte die Wolke die Stiftshütte, und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte die Wohnung» (2. Mose 40,34).
«... da wurde das Haus, das Haus des Herrn, mit einer Wolke erfüllt, so dass die Priester wegen der Wolke nicht hinzutreten konnten, um ihren Dienst zu verrichten, denn die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus Gottes» (2. Chronik 5,13b-14).
«Als nun Salomo sein Gebet vollendet hatte, da fiel Feuer vom Himmel und verzehrte das Brandopfer und die Schlachtopfer. Und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus, so dass die Priester nicht in das Haus des Herrn hinein gehen konnten, weil die Herrlichkeit des Herrn das Haus des Herrn erfüllte. Als aber alle Kinder Israels das Feuer herabfallen sahen und die Herrlichkeit des Herrn über dem Haus, da fielen sie auf ihre Knie...» (2. Chronik 7,1-3).
«Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, welche an ihn glaubten; denn der Heilige Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht war» (Joh. 7,39).
«Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht; ihn habt ihr ausgeliefert und habt ihn verleugnet vor Pilatus, als dieser ihn freisprechen wollte» (Apg. 3,13).
Lasst uns ein oder zwei einleitende Bemerkungen machen, bevor wir nun unsere frühere Betrachtung mit einem besondern Punkt im Blick weiterführen. Wir wollen uns daran erinnern, dass das Buch der Apostelgeschichte drei Dinge sieht: 1. die Geburt der Gemeinde; 2. die Eröffnung einer neuen Heilszeit; 3. die Aussendung des Evangeliums bis an die Enden der Erde. Wenn wir diese drei Dinge im Gedächtnis haben, dann sind wir erst richtig imstande, die Bedeutung dieser wunderbaren Wendung «das Evangelium der Herrlichkeit» zu begreifen.
Die Notwendigkeit, die Bedeutung von Pfingsten zu verstehen
Nun müssen wir uns im Licht unserer Definition des Wortes «Herrlichkeit» daran machen und Pfingsten erklären, und wenn wir Pfingsten erklären, erklären wir bloß den göttlichen Gedanken hinsichtlich der Heilszeit, in der wir leben - das heißt, der Heilszeit von Pfingsten oder von der Himmelfahrt unseres Herrn bis zu seiner Wiederkunft. Pfingsten verleiht dieser Heilszeit ihren Charakter. Es ist deshalb notwendig, dass wir wissen, was Pfingsten bedeutet. Viele Leute sehen darin nur die Ankunft des Heiligen Geistes und die Kraftausrüstung zum Zeugnis und Dienst. Das aber ist eher die Auswirkung von Pfingsten als seine Bedeutung. Einige sind einen Schritt weiter zurückgegangen und haben gesagt, Pfingsten sei der Ausdruck des verherrlichten Christus: Er ist da in der Herrlichkeit empfangen worden, er wird zur Rechten Gottes verherrlicht, und weil Jesus verherrlicht ist, wurde der Heilige Geist geschickt und wir haben dann die Ergebnisse, wie sie im Buch der Apostelgeschichte aufgezeichnet sind. Das stimmt alles, aber wir müssen noch weiter zurückgehen, bevor wir Pfingsten und daher einen ausreichenden Grund für die Existenz der Gemeinde, für den bezeichnenden Charakter dieser Heilszeit und für die Verkündigung des Evangeliums von der Herrlichkeit Gottes richtig wahrnehmen können. Warum sollte die Gemeinde existieren? Warum sollte sich diese Heilszeit von allen andern unterscheiden? Und warum sollte das Evangelium auf der ganzen Welt zu einem Zeugnis verkündigt werden? Das sind keine Kleinigkeiten: Ich vermute, es wäre recht schwierig, sich ihnen zu entziehen. Wir müssen eine Antwort finden auf unsere Anfrage in diesen drei Richtungen, und so müssen wir, indem wir sehen, dass Pfingsten der Ausgangspunkt von allen dreien ist, Pfingsten für uns selbst und für den gegenwärtigen praktischen Zweck unseres Hierseins und unserer Berufung erklären - und dies nicht bloß als Thema für ein interessantes Schriftstudium.
Wir sagen, Christus sei verherrlicht worden, und deshalb sei der Heilige Geist gesandt worden. Genau das wird natürlich in Johannes 7,39 ausgedrückt: Jesus war noch nicht verherrlicht, daher war der Heilige Geist noch nicht da. Doch wiederum - was ist die Verherrlichung von Gottes Standpunkt aus? Nun, es hat mit dieser ganzen Frage der göttlichen Gerechtigkeit zu tun; die eigentliche Natur Gottes wird davon berührt. In der Gemeinde, in der Heilszeit und in der Proklamierung des Evangeliums wird die eigentliche Natur Gottes berührt. Mit andern Worten: Die Gerechtigkeit Gottes ist der überragende Punkt, um den es geht.
Herrlichkeit bezieht sich auf Gottes Befriedigung
Zuerst einmal muss die Natur Gottes selbst befriedigt werden, sonst gibt es keine gute Nachricht, kein Evangelium. Es gibt nichts von fröhlichem Charakter, das man verkündigen könnte, solange Gottes eigene Natur nicht voll zufriedengestellt ist. Doch nicht nur dies: Gott muss in der Linie seiner Schöpfung befriedigt werden. In unserer vorherigen Betrachtung haben wir gesagt, eines der vielen Dinge, die mit dieser Frage der Herrlichkeit zusammenhängen, sei bereits die Existenz der Schöpfung und des Menschen als deren Krone. Der beherrschende Gedanke Gottes bei der Schöpfung war seine Herrlichkeit, das heißt, seine Herrlichkeit sollte dadurch zum Ausdruck gebracht und manifestiert werden - das, was er in sich selbst ist, sollte in allem dargestellt werden, was er berührt, alles, was von ihm ausstrahlt; er wollte nicht einfach ein sich selbst genügender und auf sich selbst beschränkter Gott sein, der in der Befriedigung und im Genuss seiner Selbstgenügsamkeit lebt. Wenn er Liebe ist, wenn er mehr ist als bloße Kraft, dann muss er geben. Dann muss er der große Geber sein; da kann er nicht einfach der selbstgenügsame Jahwe sein, sondern Jahwe El-Shaddai, der große Ausschütter. Da muss er einer sein, von dem Kräfte ausgehen, die zu Werken und zu klaren Ausdrucksformen seiner selbst führen. Das ist die Schöpfung als Beweggrund, als Idee; Gott findet eine Sphäre voller moralisch verantwortlicher Menschen, deren größtes Verlangen es ist, ihn in dieser Sache zufriedenzustellen - dass er sich selbst in dem vorstellen kann, was er in seiner eigenen Natur ist. Davon wird die Schöpfung beherrscht, und Gott muss diesbezüglich zufriedengestellt werden, bevor es irgend etwas wie ein Evangelium von der Herrlichkeit Gottes geben kann - und erst eines glücklichen Gottes, des «glückseligen» Gottes, wie es hier heißt: Gott befriedigt. «Befriedigt» ist ein Wort, das ihr an den Anfang aller Seligpreisungen setzen könnt. «Befriedigt sind diejenigen, die hungern und dursten nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden» (Mt. 5,6); selig, befriedigt, oder glücklich. Es ist das Evangelium von der Herrlichkeit des befriedigten Gottes. Es ist etwas Großes, wenn ihr weggeht und dies durch den Heiligen Geist in eurem Herzen geboren worden ist - dass Gott befriedigt ist, mit euch und mit mir befriedigt. Ist das möglich? Das ist genau das, wozu ihr hingelangt; ihr habt kein Evangelium zu verkündigen, wenn ihr nicht dort angekommen seid. Das ist der Punkt, den wir erreichen werden, und wie ich hoffe, sehr bald. Das ist das Ziel, das wir im Moment vor Augen haben.
Nun, wie ihr seht, ist die Verherrlichung des Herrn Jesus Gottes Antwort hinsichtlich der Erfordernisse seiner eigenen Natur - absolute, äußerste, endgültige Gerechtigkeit. Und es ist ebenso seine Antwort in Bezug auf das Konzept und den Zweck der Schöpfung. Gott ist befriedigt, und der Mensch wird in der Neuen Schöpfung repräsentiert - «Wir sehen ... Jesus... mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt» (Hebr. 2,9). Ich muss euch auf den Gebrauch des Namens Jesu hier aufmerksam machen. So wird der richtige Gebrauch dieses Namens durch sich selbst gemacht. Wie ihr wisst, wird er gewohnheitsmäßig von gewissen Schulen verwendet, wobei sie ihn seiner Gottheit und seiner Herrschaft entkleiden; sie nennen ihn einfach «Jesus». Das ist falsch. Doch hier wird er auf richtige Art «Jesus» genannt, weil er unter diesem Namen den Menschen repräsentiert, und «Gott hat seinen Knecht Jesus verherrlicht»als Stellvertreter all derer, die glauben: Jesus verherrlicht, weil Gott befriedigt ist.
Gott in Christus Jesus befriedigt
Doch wie wurde Gott befriedigt? Wie war es für Gott möglich, dass er sagen konnte: «Mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe?» (Mt. 3,17) - dass Gott volles, vollständiges, äußerstes Wohlgefallen hat? Nun, hier haben wir den schlichten Lauf des Evangeliums. Was sich am Jordan zutrug, war dies, dass der Herr Jesus, indem er die Trennlinie zwischen privatem und öffentlichem Leben überschritt und den eigentlichen Dienst und das Werk antrat, zu dem er in erlösendem Sinne gekommen war, sinnbildlich anerkannte, dass das Kreuz allem zugrunde lag, und dass alles daraus hervorgehen würde. Also «kommt Jesus zu Johannes an den Jordan, um von ihm getauft zu werden. Doch Johannes wollte ihn daran hindern und sagte: Ich hätte es nötig, von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir? Doch Jesus antwortete und sagte zu ihm: Lass es einfach geschehen; denn so gebührt es sich, alle Gerechtigkeit zu erfüllen» (Mt. 3,13-15). «Alle Gerechtigkeit zu erfüllen (voll zu machen)». Aber wie? Auf zwei Seiten hin, in zweierlei Beziehungen: Die Todesseite im Jordan, die Lebensseite jenseits des Jordans.
Gottes Befriedigung erstreckt sich auf alle, die in Christus sind
Alles, was nicht verherrlicht werden kann, muss begraben werden; es muss ein für allemal aus den Augen Gottes entfernt werden; das ist ein feststehendes Gesetz. Das heißt: Alles, was nicht gerecht, ist, sich nicht in Harmonie mit der eigentlichen Natur Gottes befindet, muss begraben werden. Aber es kann erst begraben werden, wenn es gerichtet worden ist, und, nachdem es gerichtet wurde, des Todes würdig befunden worden ist. Da folglich alle Menschen verurteilt wurden und der Tod zu allen Menschen durchgedrungen war, weil alle gesündigt hatten ( Röm. 5,18.12), hat der Herr Jesus in seiner eigenen Person auf eine typische Weise am Jordan den Platz des ganzen sündigen Menschengeschlechts eingenommen. Auf stellvertretende Weise wurde das Urteil von ihm auf sich genommen und vollstreckt - das Urteil darüber, was wir waren. Wie wir in unserer vorausgehenden Betrachtung gesagt haben, war es nicht bloß das Gericht über Dinge, die wir tun oder nicht tun, was Menschen so oft als Gerechtigkeit betrachten, sondern das Gericht über das, was wir sind. «Er, der von keiner Sunde wusste, wurde für uns zur Sünde gemacht» (2. Kor. 5,21). Nun, ihr fragt euch sicher, warum ich dies zu euch sage, da ihr ja zweifellos echte Gotteskinder seid. Ja, ich sage euch dies - vielleicht kennt ihr es aus eurer eigenen Erfahrung, aber ihr werdet es auch ständig in der Erfahrung anderer antreffen, und eure Fähigkeit, ihnen zu helfen, wird vollständig davon abhängen, ob ihr in dieser Sache wohlbewandert und ihrer gewiss seid - ihr werdet euer ganzes Leben lang Leuten begegnen, die echte Gotteskinder sind, die aber ständig angefochten werden bezüglich der Gewissheit über ihre Errettung, die ständig damit beschäftigt sind, ihre Augen auf ihren eigenen geistlichen Zustand zu richten und die absolut gelähmt sind von einer Frage, einer Frage, die an die Wurzel ihrer Errettung hinabreicht. Das ist schrecklich. Einige von uns haben erfahren, dass gerade das etwas ist, das uns bei anderen Menschen mehr Schwierigkeiten gemacht hat als irgend etwas anderes, womit wir auch zu tun hatten. Es ist diese Angelegenheit satanischer Angriffe auf den Glauben von Gotteskindern, sehr oft in Verbindung mit irgendeinem körperlichen oder nervlichen Problem, oder anderweitige Angriffe, um die absolute Gewissheit zu zertrümmern; und sobald der Feind da einen Angriffspunkt gefunden hat, hat er das Zeugnis zerstört, den Dienst gelähmt und die Herrlichkeit ausgelöscht.
Immer ist es die Herrlichkeit, die verschwindet. Wo immer ihr diesen Sachverhalt antrefft, findet ihr keine Herrlichkeit vor. Es ist eine schreckliche Sache, wenn die Herrlichkeit weicht - es ist furchtbar, wenn über einem Leben, das erlöst wurde und seine Erlösung auch angenommen und den Herrn kennen gelernt hat, plötzlich IKABOD steht, «die Herrlichkeit ist gewichen». Vergesst nicht, dass dies etwas war, was der Apostel Paulus für sich selbst stets zu umgehen suchte. Warum finden wir im Neuen Testament so viele Erwähnungen von Israels Zusammenbruch in der Wüste? Schlagt jene furchtbar wiederholte Feststellung im Hebräerbrief auf: «Ich schwor, dass sie nie in meine Ruhe eingehen sollten» (Hebr. 3,11); oder dann die Aufforderung: «Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht». Das ist keine «Evangeliumsbotschaft» an die Unerretteten. Viele Botschaften werden darüber zu Unerretteten gepredigt - «Jetzt ist der Tag des Heils, verhärtet heute eure Herzen nicht»; doch diese Worte wurden aus dem Alten Testament ins Neue herübergenommen und auf Gläubige angewendet, und wieder und wieder wird Israels Beispiel in der Wüste den Gläubigen als eine Warnung vorgehalten, als eine Basis für eine Aufforderung. Warum? Wurden sie nicht, typologisch gesehen, aus dem Reich der Finsternis in das Reich des Sohnes von Gottes Liebe versetzt? Sind sie im Typus nicht auf dem Wege eines mächtigen, kostbaren Blutes dahin gelangt? Gehörten sie nicht dem Herrn? Ja, sie gehörten ihm, aber sie standen in Gefahr, dass die Herrlichkeit von ihnen wich.
Worin bestand diese Gefahr? Sie lag darin, dass ihre Herzen nicht auf Gottes Befriedigung ausgerichtet waren, sondern auf ihre eigene. Das war der zentrale Punkt von allem, was in der Wüste geschah. Ständig, sei es im Geist, wenn nicht in Worten, verhandelten sie mit Gott und sagten im Grunde: «Wenn du unser Verlangen befriedigst und uns gibst, was wir wollen, werden wir mit dir weitergehen; wenn nicht, machen wir nicht mit». So geschah es, dass, wenn Gott ihnen von Zeit zu Zeit gewährte, wonach sie verlangten, sie sehr glücklich waren, und auch bereit waren, ein Stück weiter zu gehen. Dann musste er etwas mehr tun. Am Ende sagte Gott: «Jetzt ist genug; ich habe euch zu meiner Befriedigung, zu meinem Wohlgefallen, zu meiner Herrlichkeit herausgeholt». Weil sie also mit Gott feilschten, weil es stets eher um ihre eigenen Befriedigung als um seine ging, wich die Herrlichkeit von ihnen, und Schande stand über dieser Generation geschrieben. Daher mussten sie sich dem Jordan stellen, und der Jordan sagt ein für allemal - völlig, endgültig, überwältigend -: «Es ist der Herr; fortan soll alles für ihn sein». «So urteilen wir also, dass einer für alle starb, und deshalb alle starben; und er ist für alle gestorben, dass diejenigen, die jetzt leben, nicht mehr für sich selber, sondern für ihn leben» (2. Kor. 5,14-15).
Gottes Befriedigung muss durch Glauben angeeignet werden
Solange diese Frage nicht geklärt ist, gibt es keine Herrlichkeit, keine Möglichkeit für Herrlichkeit. Die Herrlichkeit erfordert, dass wir anerkennen, dass in Christus nicht nur unser ungerechtes Ich begraben wurde, sondern dass ebenfalls jede Möglichkeit unsererseits begraben wurde, dass wir (von uns aus) je gerecht sein können. Vielleicht seid ihr bereit, euer armseliges, verpfuschtes, miserables Ich zu nehmen und es zu begraben, aber ihr seid nicht immer bereit, die vage Möglichkeit, dass ihr je anders sein könntet, zu nehmen und auch diese zu begraben! Noch immer schreitet ihr um diesen elenden Leichnam herum in der Hoffnung, er würde irgend ein Lebenszeichen von sich geben! Das einzige, was ihr tun könnt, ist, es dorthin zu bringen, wo Gott es hingetan hat - es begraben! 0, elender Christ, lass dich begraben! Akzeptiere Gottes Urteil und lass die Finger davon! In euch selbst werdet ihr kein bisschen besser sein, wenn ihr das getan habt; ihr werdet noch immer dieses elende Ich sein. Der Punkt jedoch ist der, dass ihr aufhören müsst, eure Augen darauf zu richten; ihr müsst eure Augen auf einen andern richten, der euren Platz eingenommen hat. Ja, Gericht und Tod müssen akzeptiert werden; aber hört ihr auf jene bösen Stimmen, die euch ständig einreden wollen, Gott verurteile euch, einen Gläubigen, wegen eurer Sündhaftigkeit? So werden die Schwierigkeiten, die Trübsale, die seltsamen Erfahrungen des Lebens präsentiert - und es ist höchst eigenartig, welche Empfindungen und Erfahrungen der Teufel Gläubigen vermitteln kann, um sie glauben oder fühlen zu lassen, Gott habe sich von ihnen abgewandt. Das ist das Gebiet, auf dem der Kampf des Glaubens gegen die Empfindungen unserer Seele und unsere Widerfahrnisse ausgetragen werden muss. An einem Tag könnt ihr die wunderbarsten Beweise dafür haben, dass der Herr mit euch ist, dass er euch braucht und dass er sich selbst und sein Wort durch euch ausgießt, und in solchen Zeiten habt ihr keinen Zweifel darüber; und schon am nächsten Tag weisen alle eure Gefühle darauf hin, dass es in eurem Universum keinen Gott gibt. Welches dieser beiden Dinge entspricht den Tatsachen? War euer früheres Bewusstsein eine bloße Imagination, ein Stück Hysterie, oder war es eine Tatsache? Oder ist das Gefühl vom nächsten Tag die Realität? Nun, hört zu; diese schwankenden Gefühle dürfen nicht als echte Kriterien akzeptiert werden. Wenn Gott (weiterhin) eure Sündhaftigkeit richtet, ist Christus umsonst gekommen. Wir sühnen nicht selbst für unsere Sünden als Gläubige; tun wir das, dann würde die Versöhnung auf Golgatha nicht vollständig erfüllt, dann war das Werk noch nicht vollendet. Was immer notwendig sein mag, uns zu schulen, zu disziplinieren und zu züchtigen, um das zu entwickeln, was in uns von Gott ist, und um zu bewirken, dass das beseitigt wird, was von uns selbst stammt, so sind dennoch wir selbst es, die für unsere Sünden oder für unsere Sündhaftigkeit Sühne leisten. Das geschah damals, als ein einziger Mensch uns alle in sich selbst vereinigte und sich der überwältigenden Flut des Zornes Gottes unterwarf. Das ist das Evangelium für Gläubige. Es ist das Evangelium der Herrlichkeit eines befriedigten Gottes. Wenn ihr jemanden antrefft, der ständig auf seine Sündhaftigkeit Bezug nimmt, dann geht es ihnen unweigerlich schlecht, und ihr müsst ihnen helfen und ihnen Geduld, Mitgefühl und Verständnis entgegenbringen, dass es vielleicht einen Hintergrund dafür gibt; doch wenn ihr einen Gläubigen findet, der hartnäckig, über die Dauer von Monaten und Jahren hinweg, immer wieder darauf zurückkommt und damit die Versöhnung zunichte macht, dann zeigt ihnen einfach, was sie eigentlich tun. Sie haben Golgatha beseitigt, sie haben in sich selbst das Werk des Kreuzes vernichtet, sie haben den Platz des Lammes Gottes eingenommen, indem sie versuchten, für ihre eigene Sündhaftigkeit Sühne zu leisten. Wollt ihr das wirklich tun? Gott bewahre! 0, lasst uns doch den schrecklichen Konsequenzen ins Auge blicken, die damit verbunden sind, wenn der Verkläger der Brüder einen Zugang zum Geist eines Gotteskindes findet.
Gottes Befriedigung an Pfingsten zum Ausdruck gebracht
Das ist die eine Seite - der Jordan von seiner Todesseite. Erst auf der andern Seite, wenn man den Jordan durchquert hat, öffnen sich die Himmel, und die Herrlichkeit wird ausgerufen - das heißt, Gottes absolute Befriedigung ist zustande gekommen, die Gerechtigkeit ist erfüllt worden, und da erscheint die Herrlichkeit. Nun, das wurde natürlich dadurch bei Christus angezeigt, dass sich über ihm der Himmel auftat. Als der erste Adam fiel, wurde der Himmel verschlossen. Mit andern Worten: das Paradies ging zu. Es gab keine Rückkehr mehr. Als dieser letzte Adam auf typologische Weise all das aufgegriffen und weggetragen hat, was der erste Adam hereingelassen hatte, wurde das Paradies aufs Neue geöffnet, der Himmel wurde wieder geöffnet, und die Herrlichkeit kam wieder zum Vorschein. Das führte direkt hin zur Verklärung. Doch buchstäblich und tatsächlich wurde das alles bereits am Kreuz ausgeführt, wie wir wissen, und durch das Gericht und das Kreuz - die volle Versöhnung, die er bewirkte, die «Allgerechtigkeit», die er erfüllte - war die Herrlichkeit sofort wieder da.
Daher ist Pfingsten - sich erfüllend in der Gegenwart des Heiligen Geistes in den Gläubigen, in der Existenz der Gemeinde, in der besonderen und eigenartigen Natur dieser Heilszeit, und in der Verkündigung des Evangeliums bis an die Enden der Erde - ganz einfach die Herrlichkeit des befriedigten Gottes, der in diesem einschließlichen, alles umfassenden Menschen, die Befriedigung seiner eigenen Natur fand, und ebenso die Erfüllung des Zwecks der Erschaffung des Menschen. Gott kann sagen: «Ich habe sichergestellt, was ich wollte, was ich je benötigte, und da ich es nun habe, kann ich es vermehren und vervielfachen».
Der Geist ein Unterpfand auf die Herrlichkeit in Fülle
So kommt also der Heilige Geist; und beachtet, was geschrieben steht: «In ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung, der das Unterpfand unseres Erbes ist» (Eph. 1,13-14). Was ist das Erbe? - Die Herrlichkeit Gottes in Fülle. Wir haben von der Herrlichkeit des Herrn gelesen, wie sie die Stiftshütte und den Tempel erfüllte. Habt ihr gemerkt, dass dies der Ort ist, wo Israels Fülle residierte? Dort fand Israel seine Befriedigung; die Herrlichkeit war dort, von daher kam alles, was Israel zum Leben benötigte. An diesem Ort, wo die Herrlichkeit weilte, lag Israels Erbe. Nun, ihr kennt jenes kleine Fragment im Epheserbrief, wo der Apostel darum betet, dass den Gläubigen die Augen ihres Herzens geöffnet werden möchten, damit sie (unter anderem) erkennen könnten, «welches der Reichtum seines Erbes in den Heiligen» sei (Eph. 1,18). Im Griechischen ist das Wort für «Heilige» grundsätzlich genau dasselbe Wort, wie es im Hebräerbrief für das «Allerheiligste» verwendet wird (Hebr. 9,3), so dass die Schriftstelle, die wir soeben zitiert haben, sich auf sein Erbe im «Allerheiligsten» bezieht. Dort findet sich nämlich die Fülle von Gottes Befriedigung, und daher die Fülle der Herrlichkeit. Der Heilige Geist ist als der Geist der Verheißung und daher als ein Unterpfand unseres Erbes gekommen. Was wird dies sein? - die Fülle Gottes im Allerheiligsten.
Kommen wir zum Hebräerbrief. Wo ist das «Allerheiligste»? Es ist im Himmel. Das «Allerheiligste» der Stiftshütte oder des Tempels war nur ein Abbild der Dinge im Himmel; die wirklichen Dinge sind im Himmel. So befindet sich unser Erbe im Himmel, wo Gottes Herrlichkeit vollkommen ist, weil Gottes Befriedigung in Christus absolut ist. Was war im Herzen des «Allerheiligsten»? - die Lade des Zeugnisses. Als die Bundeslade hineingebracht wurde, wurde der Ort mit Herrlichkeit gefüllt. Sie stellt den Herrn Jesus dar, verherrlicht in der Fülle der Herrlichkeit. Und der Geist kommt zu uns heraus, und wir empfangen ihn, als ein Unterpfand dafür, dass wir einmal sein werden, wo der Herr Jesus jetzt ist und in derselben Herrlichkeit bei ihm - unser Erbe und auch Gottes Erbe, denn Gott wird seine Befriedigung haben, wenn er die Heiligen dorthin gebracht haben wird. Ihr seht, Gottes Erbe ist sein Sohn, sein erstgeborener Sohn, und er bekommt sein Erbe in seinem Sohn, wenn er ihn in die Herrlichkeit geholt hat. Nun also sollen viele Söhne zur Herrlichkeit gebracht werden, und Gottes Erbe findet sich in diesen Söhnen, wenn sie zur Herrlichkeit gelangt sind. Ja, Herrlichkeit ist ein Ort, aber sie ist mehr als ein Ort, sie ist Gott in vollkommenem Ausdruck. 0, ist es denn möglich, dass wir, ihr und ich, den Ort erreichen werden, wo Gott einen ungehinderten Ausdruck seiner selbst in uns gewinnt? Das ist das Evangelium der Herrlichkeit, das ist dieses Evangelium, von dem wir die ganze Zeit reden. Was für eine wunderbare Sache ist das doch! «Das Evangelium der Herrlichkeit von dem befriedigten Gott».
Wenn der Heilige Geist als ein Unterpfand unseres Erbes kommt, der vollsten und endgültigen Befriedigung, was empfinden wir dann als erstes? Es ist das Gefühl einer wunderbaren Zufriedenheit. Aber sind wir dann irgendwie anders geworden? Wir werden sehr bald lernen, dass wir das nicht sind, aber irgendwie hat sich in uns das Gefühl eingeschlichen, dass es das ist, wozu wir geboren wurden, dass es das ist, hinter dem wir die ganze Zeit her waren. Aber ist es bloß ein Gefühl? 0 nein, es ist der Geist, der unserem Geist Zeugnis gibt, dass wir Kinder Gottes sind und Miterben mit Christus (Röm. 8,17), und der Geist ist das Unterpfand der Erbschaft des Erbes. In Wirklichkeit bringt er die Befriedigung Gottes vom Himmel in unsere Herzen herab. Das ist das eine in diesem Universum, das Satan nicht tolerieren kann. Er war einst in der Herrlichkeit, und er weiß einiges davon, was die Herrlichkeit bedeutet, aber er verlor sie, und nun kann er es nicht ertragen, mit ansehen zu müssen, wie jemand sich ihrer erfreut; und wenn Satan irgend etwas tun kann, um die Herrlichkeit in eurem und meinem Herzen zu zerstören, wird er es tun. Gottes Befriedigung - 0 Gottes Befriedigung durch den Geist in unseren Herzen bezeugt! Sollten wir uns nicht mehr mit dem Herrn zufrieden geben? Nun, hier beginnt alles. Der Geist, der an Pfingsten kam, kommt als Unterpfand unseres Erbes (zu uns).
Die Gemeinde, das gemeinschaftliche Gefäß der Herrlichkeit
Dann, als Ergebnis von Pfingsten, wurde die Gemeinde unmittelbar das gemeinschaftliche Gefäß der Herrlichkeit, dass heißt, der Befriedigung Gottes. Wenn ihr irgendwo einen echten Ausdruck von Gottes Gedanken hinsichtlich der Gemeinde antrefft, dann findet ihr ein Volk vor, das im Genuss der Befriedigung Gottes lebt, ein Volk, das in die Ruhe eingegangen ist, ein Volk, das sehr, sehr zufrieden ist - zufrieden nicht mit sich selbst, sondern mit dem Herrn. Das werdet ihr, unter vielen andern Dingen, vorfinden. Die Gemeinde wurde dazu ins Dasein gerufen, um diese Herrlichkeit Gottes, nämlich die Befriedigung Gottes gemäß seiner eigenen Natur, zu verkörpern, um deren Gefäß zu sein. Wenn ihr dann einen Brief aufschlagt, der sich hauptsächlich mit der Gemeinde beschäftigt, findet ihr folgenden Ausruf: «Ihm sei die Ehre (Herrlichkeit) in der Gemeinde und in Christus Jesus von Ewigkeit zu Ewigkeit» (Eph. 3,21). «Herrlichkeit in der Gemeinde». Die Herrlichkeit erfüllte die Stiftshütte, die Herrlichkeit erfüllte auch den Tempel: jetzt erfüllt sie etwas, das nicht bloß ein Typus ist, sondern die Realität. Die Herrlichkeit ist die Befriedigung Gottes in Bezug auf die ganze Frage der Gerechtigkeit, und wir, ihr und ich, geben unsere Gemeindemitgliedschaft im geistlichen Sinne preis, sobald wir irgend welche Zweifel hinsichtlich der Befriedigung Gottes hegen. Wie könnt ihr über die Gemeinde predigen, während ihr unglücklich seid und Zweifel habt hinsichtlich eurer eigenen Errettung? Ihr verleugnet die Gemeinde, und faktisch stellt ihr euch geistlich gesehen außerhalb der Gemeinde, wenn ihr euch in diesem Zustand befindet. Der Feind versetzt der Gemeinde jedesmal einen Schlag, wenn er irgend ein Glied dazu bringt, seine Errettung anzuzweifeln, das einmal sich dieser Errettung bewusst war. Es ist eine ungeheure Sache. Wir haben es da mit etwas Schrecklichem zu tun: Darum muss dieser Brief über die Gemeinde unweigerlich auf unseren Kampf mit Fürstentümern und Gewalten und Weltbeherrschern dieser Finsternis zu sprechen kommen. Ihr könnt über böse Mächte sprechen und im Gebet gegen sie angehen, aber vergesst nicht, wenn ihr den leisesten Zweifel hinsichtlich eurer Errettung habt, wird euch im Kampf mit dem Feind der Boden unter den Füßen weggenommen: Ihr mögt sagen: «Ich ergreife die ganze Waffenrüstung Gottes», aber der Feind ist in dieser Waffenrüstung drin und ihr seid hilflos. Ihr könnt so viel reden wie ihr wollt, ihr seid schon erledigt, bevor ihr richtig begonnen habt, wenn ihr Fragen hinsichtlich eurer Errettung habt oder hinsichtlich der Befriedigung Gottes euretwegen in Christus. Die Natur dieser Heilszeit also besteht darin, dass es die Heilszeit einer Gemeinde ist, die dieses Zeugnis Jesu verkörpert.
Wirksames Zeugnis gemessen an der wahrgenommenen Herrlichkeit
Dann kommen wir zur Proklamation des Evangeliums bis an das Ende der Erde. Es ist dieses Evangelium, von dem wir gesprochen haben. Wo immer wir hinkommen, wir finden Leute, die der Frage der Sünde gegenüberstehen - dem Problem, wie sie mit Gott ins Reine kommen können, wie sie in sich jeden Grund für sein Missfallen beseitigen können. Vielleicht sagt ihr nun, das werfe uns ja auf die simple Verkündigung der Stellvertretung usw. zurück, doch ich wage zu behaupten, dass es um sehr viel mehr als nur darum geht. In unserer Wahrnehmung kann das uns mit etwas vollständig Objektivem zurücklassen. Ihr werdet im Wort Gottes finden - im Alten Testament durch reichliche typologische Beweise, und im Neuen Testament durch viel direkte Belehrung - dass die Wirksamkeit unseres Zeugnisses vom Maß unserer Wahrnehmung der Herrlichkeit abhängt. Das muss noch ausführlicher dargelegt und geklärt werden, aber so ist es. Es muss einen Eindruck auf den Feind ausüben, der mehr ist als bloß ein lehrmäßiger Einfluss. Die Lehre kann absolut gesund und wahr sein, aber auf diese Weise wird Satan niemals überwältigt. Es muss eine Verkörperung der Lehre entstehen, und wenn ihr es erlaubt, existiert eine klare Offenbarung darüber, dass es verschiedene Grade der Herrlichkeit gibt, weil es auch verschiedene Grade des Eingehens in die Bedeutung von Tod, Auferstehung, Erhöhung und Verherrlichung des Herrn Jesus gibt. Es ist etwas, in das man eindringen muss, losgelöst von einer bloßen Kenntnis der historischen Fakten, Lehren und Wahrheiten. Der Herr Jesus ist im Himmel, und wir müssen ihn auf eine himmlische Weise kennen lernen. Wir müssen in den Himmel gehen, um ihn zu erkennen, und wir müssen jetzt dahin gehen. Eine Gemeinde, die an dieser Erde klebt und zu einer irdischen Sache wird, ist eine kraftlose Gemeinde. Nur eine Gemeinde, die geistlich ihren Platz in den himmlischen Örtern einnimmt, kann sich auf dieser Erde irgendwie bemerkbar machen, und das Maß, in dem ihr von dieser Erde und dieser Welt emanzipiert seid und ein Leben in den himmlischen Örtern kennt, ist auch das Maß eurer Wirkung, eures Zeugnisses auf dieser Erde. Ein weltlicher Christ ist ein kraftloser Christ; eine weltliche Gemeinde ist eine Gemeinde, die ihrer Kraft und ihrer Herrlichkeit beraubt worden ist. Die himmlische Stellung unseres Herrn Jesus ist etwas, in das man eintreten muss, und es wird unser ganzes Leben beanspruchen, auch nur in einen Teil davon einzudringen. Wenn ihr unter der Hand des Heiligen Geistes mit dem Herrn vorangeht, werdet ihr feststellen, dass ihr im Geist mehr und mehr ein Fremdling auf dieser Erde werdet, und mehr und mehr Dinge, die es hier gar nicht gibt, werden zu Dingen, die eurer Leben bedeuten. Das ist nicht nur die Feststellung einer Tatsache, es ist ein Test für euer geistliches Leben. Währenddem wir vorangehen, sollten die Dinge, die droben sind, mehr und mehr zu unserem eigentlichen Wesen werden, ohne die wir hier auf dieser Erde gar nicht leben können; und insoweit dies zutrifft, werden wir auch Kraft haben gegen den Feind und in unserem Zeugnis.
Es gibt verschiedene Grade von Herrlichkeit, die sich aus dem Grade unserer Wahrnehmung Christi ergeben, und der Grad bestimmt die Kraft unseres weltweiten Zeugnisses. Das will nichts anderes als vielleicht in einer etwas grob umrissenen Weise sagen, dass am Anfang, im Buch der Apostelgeschichte, das weltweite Zeugnis Gewicht hatte; es machte Eindruck; sie konnten von Menschen berichten, welche die Welt auf den Kopf gestellt haben (Apg. 17,6). Es gab eine ungeheure Registrierung. Satan war mächtig aktiv, aber er wurde jedesmal geschlagen. Warum? - das Volk des Herrn hatte eine große Wahrnehmung der Herrlichkeit Gottes. Durch den Heiligen Geist war diese Herrlichkeit in die Gemeinde hereingekommen, und darum konnte die Gemeinde auf diese Weise ihren Dienst verrichten.
Nun, dies ist bloß ein Versuch, aufzuzeigen, was für ein Evangelium wir haben. Stimmt ihr mir nicht zu, dass eine der größten Notwendigkeiten unserer Zeit, wenn nicht sogar die größte, darin besteht, die Größe des Evangeliums wieder aus seiner Kleinlichkeit und Billigkeit zurückzugewinnen? - aus der Billigkeit, die den Betreffenden stets etwas zum Vergnügen und zur Befriedigung anbietet, um sie glücklich zu machen. Das mag schön und gut sein, aber es ist recht billig. 0, es gibt etwas unendlich viel größeres als nur dies. Und das reicht weit zurück, vor ewige Zeiten, in die Ratschlüsse Gottes: und es reicht auch bis in die Zeitalter der Zeitalter hinaus. Es ist etwas Immenses - dass das Universum mit der Herrlichkeit Gottes erfüllt werden soll, und dass das Gefäß, in welchem diese Herrlichkeit deponiert ist und durch welches sie geoffenbart und mitgeteilt wird, die Gemeinde ist, «die heilige Stadt Jerusalem, die aus dem Himmel, von Gott, herabkommt, und die die Herrlichkeit Gottes besitzt». Dazu sind wir berufen. Das ist kein kleines Evangelium. Es ist «das Geheimnis des Evangeliums», und doch ist es noch immer «das Evangelium unserer Errettung».
In Übereinstimmung mit dem Wunsch von T. Austin-Sparks, dass das, was er frei erhalten hat, weitergegeben und nicht gewinnbringend verkauft werden sollte und dass seine Botschaften Wort für Wort reproduziert werden, bitten wir Sie, diese Botschaften mit anderen zu teilen und frei anzubieten, um seine Wünsche zu respektieren - frei von jeglichen Änderungen, kostenlos (außer notwendigen Vertriebskosten) und mit dieser Erklärung inklusive.